Musikalische Andacht mit Verlesung der Namen der Verstorbenen

Der langjährigen Tradition in unserer Kirchengemeinde folgend, erklingt in diesem Jahr das Requiem von Johannes Brahms (1833 – 1897). Die Kantorei Aumühle wird dieses sehr bekannte Werk in einer Einrichtung für Solisten, Chor und Klavier zu 4 Händen musizieren. Das Brahms Requiem will keine Totengedenkfeier, sondern ein Trostgesang für die lebenden Menschen sein. Deshalb suchte sich Brahms verschiedene Bibelstellen aus dem Alten und Neuen Testament aus. Entsprechend seiner eigenen Zwecke stellte er sie in einen neuen Zusammenhang.

Aus dem ganzen Werk spricht die Sehnsucht und die Hoffnung auf ein ewiges Leben, in dem „Schmerz und Seufzen weg müssen“ für immer, wie der Prophet Jesaja sagt (Jes. 35,10). Darum ist auch für die Schrecken eines Jüngsten Gerichtes kein Platz mehr in diesem Requiem. Vielmehr gibt er dem Auferstehungsgedanken Raum: „denn es wird die Posaune schallen und die Toten werden auferstehen unverweslich und wir werden verwandelt werden“ (1. Kor. 15, 52) Mit diesem verheißungsvollen Text wollte Brahms Trost spenden und Antwort auf eine zentrale Frage seines Werkes geben: „Herr, wes soll ich mich trösten?“

Da Tod und Trauer in unserer heutigen Gesellschaft weitgehend verdrängt werden, ist vielen nicht bewusst, dass Trauer Zeit benötigt. Unser Requiem ist eine solche Zeit, wo Raum entsteht für ein Nachspüren und ein Gedenken auch all jener, deren Tod schon länger zurück liegt. Für alle jüngst Verstorbenen wird im Verlauf der Musikalischen Andacht für jeden ein Licht entzündet.

Durch die Liturgie führt Pastor Thorsten Jessen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Die musikalische Andacht mit Verlesen der Namen wird zudem über die Webseite der Kirche nachzuhören sein.

Susanne Bornholdt