Editorial September – Langsamer gehen – Kleine Auszeit von Pastor Sach
Liebe Aumühlerinnen und Aumühler, liebe Menschen der Sachsenwald-Region,
in unserem Leben sind wir immer unterwegs. Es geht weiter und weiter. Manchmal überholt uns Manches. Es dauert eine Zeit, bis wir das merken: Dass wir zu schnell waren. Dass wir langsamer gehen sollten. Um zu merken, was wir wirklich wollen. Ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Bei mir war es die Gesundheit, der Körper, der mir gezeigt hat, dass ich zu schnell unterwegs war.
Langsamer gehen, das ist wichtig und wesentlich. Ein Gebet aus Südafrika bringt das ganz gut auf den Punkt:
Lass mich langsamer gehen, Herr
Entlaste das eilige Schlagen meines Herzens Durch das Stillewerden meiner Seele.
Lass meine hastigen Schritte stetiger werden mit dem Blick auf die weite Zeit der Ewigkeit.
Gib mir inmitten der Verwirrung des Tages die Ruhe der ewigen Berge.
Löse die Anspannung meiner Nerven und Muskeln durch die sanfte Musik der singenden Wasser, die in meiner Erinnerung lebendig sind.
Lass mich die Zauberkraft des Schlafes erkennen, die mich erneuert.
Lehre mich die Kunst des freien Augenblicks.
Lass mich langsamer gehen,
um die Blume zu sehen,
ein paar Worte mit einem Freund zu wechseln,
einen Hund zu streicheln
ein paar Zeilen in einem Buch zu lesen.
Lass mich langsamer gehen, Herr,
und gib mir den Wunsch,
meine Wurzeln tief in den ewigen Grund zu senken,
damit ich emporwachse
zu meiner wahren Bestimmung.
Ich möchte leben, was ich erkenne und sage. Deshalb werde ich von Oktober bis einschließlich Dezember diesen Jahres ein Mini-Sabbatical in Anspruch nehmen. In dieser Zeit wird mich Pastor Thorsten Jessen vollumfänglich vertreten. Er ist in unserer Region Sachsenwald schon bekannt. Pastor Jessen wird sich im Oktober-Sachsenwalder selbst vorstellen.
In der Zeit des Sabbaticals werde ich mich auf innere Wege begeben und – nach nunmehr 15 Jahren des Pastorendaseins - langsamer gehen, achtsamer werden, die „Kunst des freien Augenblicks“ einüben.
Und dann freue ich mich auf das Wiedersehen im neuen Jahr, in alter, neuer Frische. Bis dahin bleiben Sie behütet. Und gehen Sie doch ruhig auch einmal etwas langsamer.
Herzlich, Ihr und Dein Pastor Christoffer Sach